Athen lehnt NATO- und EU-Beitritt Mazedoniens weiter ab

Griechenland lehnt einen Beitritt seines nördlichen Nachbarn Mazedonien ohne eine vorherige Lösung des Namensstreits zwischen Athen und Skopje in die NATO und die EU weiter ab.



Wir sind bereit einen Beitritt der Ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien in internationale Organisationen zu befürworten. Dies aber, nachdem das Thema des Namens geklärt ist“, sagte der griechische Außenminister, Nikos Kotzias, am Mittwoch nach einem Treffen mit seinem mazedonischen Amtskollegen, Nikola Dimitrov, in Athen. Dieser betonte, Skopje und Athen wollten intensiver dafür arbeiten, „bessere Nachbarn“ zu werden. „Wir haben keine irredentistischen Ziele“, fügte Dimitrov hinzu, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete.

Er hatte hatte nach Informationen aus Kreisen des Athener Außenministeriums in den vergangenen Tagen einen Kompromissvorschlag gemacht: Mazedonien sollte unter der vorübergehenden Referenz -unter dem es von den Vereinten Nationen anerkannt ist (Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien)- der NATO beitreten. Danach sollten die Gespräche über den Namensstreit mit Athen fortgesetzt werden. Dies würde Mazedonien stabilisieren.

Die neuen Machthaber in Mazedonien, die Sozialdemokraten um Zoran Zaev, versprachen den Wählern Mazedonien in die EU und NATO zu bringen. Sie hatten gehofft das Griechenland nichts gegen eine Aufnahme unter der provisorischen Bezeichnung habe, auch dies wurde von Kotzias abgeschmettert. Jetzt dürfte klar werden das dieses Anliegen nicht so leicht zu bewältigen ist. Ob Zaev die Courage hat den Staatsnamen zu ändern nur um sein Wahlversprechen einzulösen, ist kaum vorstellbar und würde zu neuen Konflikten im Balkanland führen.

Der von Griechenland initiierte Namensstreit dauert seit mehr als 25 Jahren an. Athen will, dass Mazedonien seinen Namen ändert. Grund: Der nördliche Teil Griechenlands trägt auch den Namen Mazedonien. Athen blockiert daher seit 2005 den Beginn von EU-Beitrittsgesprächen ebenso wie die NATO-Mitgliedschaft.
Athen griff in der Vergangenheit auch zu rigorosen Maßnahmen, so belegte man Mazedonien mit einem Handelsembargo um die erste Staatsflagge Mazedoniens anzufechten welche dann geändert wurde.