Weniger EU-Befürworter in Makedonien


Der Trend der rückläufigen Unterstützung für eine EU-Mitgliedschaft Makedoniens, der in den vergangenen Jahren spürbar wurde, wurde auch im Jahr 2016 festgestellt. Mit einem Befürworter-Anteil von 77% ist die erhoffte Integration in die Europäische Union in Makedonien nach wie vor hoch, jedoch rückläufig und mittlerweile fast bei einem Viertel.

Die am Freitag in Skopje vorgestellte Meinungsumfrage wurde vom Institut für Demokratie "Societas Civilis" in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung durchgeführt.

Laut Ivan Damjanovski vom Institut für Demokratie ist die weiterhin hohe öffentliche Unterstützung auf die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an den wirtschaftlichen Nutzen zurückzuführen, sobald das Land der Union beitritt.

"Der Schlüsselfaktor für den allmählichen Rückgang der EU-Unterstützer liegt in den Folgen der Identitätsfrage, die aus der Namensfrage mit Griechenland stammen und nicht als euroskeptische Neigung bezeichnet werden können", sagte Damjanovski.

Laut Zoran Necev vom Institut für Demokratie ist die Mehrheit der Befragten, fast 26%, der Meinung, dass die EU Makedoniens stärkster ausländischer Verbündeter sein könnte, gefolgt von Russland (25%) und den Vereinigten Staaten (17,5% ).

"Mit der zunehmenden Neigung der Bürger zu Russland und ihrer Unterstützung könnte die öffentliche Unterstützung für die EU-Mitgliedschaft einen Schlag erleiden. Wir haben festgestellt, dass die Glaubwürdigkeit der EU in Frage gestellt wurde, was Maßnahmen erfordert, um das Vertrauen  bei den Menschen für einen EU Beitritt wiederherzustellen", sagte Necev.

Interessant ist, dass es einen signifikanten Unterschied zwischen den größten ethnischen Gruppen in Makedonien hinsichtlich ihrer Wahrnehmung gibt, welches Land der beste ausländische Verbündete Makedoniens ist.

"Für die Mehrheit der Makedonier - fast 29,9% - gilt Russland als der beste Verbündete, während die meisten Albaner die EU und die USA als beste Verbündete ansehen (32,2% bzw. 28,3%)", so Necev.

Die Meinungsumfrage wurde an einer repräsentativen Stichprobe von 1.100 Befragten durchgeführt, die im November 2016 telefonisch befragt wurden.

Die Ergebnisse der Befragung werden in zwei Beiträgen des Instituts für Demokratie, nämlich der Analyse der öffentlichen Meinung zum makedonischen EU-Integrationsprozess (2014-2016) und der Glaubwürdigkeit der EU in Makedonien, vorgestellt.