Handball EM - Bittere Niederlage gegen Polen

Die enttäuschten Gesichter der makedonischen Spieler gestern Abend auf dem Parkett in Krakau sprachen Bände, man musste sich dem Gastgeber der EM vor vollem Haus beugen. Dabei hatte man eigentlich alles gut im Griff.

Nach der 2:1 Führung der Polen nach Spielbeginn übernahm Makedonien das Kommando. Gute Paraden beider Torhüter, aber eine konzentrierte Angriffsleistung ließen Makedonien davon ziehen. Teilweise führte man mit 4 Toren gegen die vom heimischen Publikum angepeitschten Polen, die momentan auch WM Dritter sind. Kurz vor der Halbzeit schmolz die Führung wieder, allerdings auch bedingt durch "unglückliche" Schiedsrichterentscheidungen. Zwei Tore von Manaskov wurden anuliert, er soll übertreten haben. Gerade bei ersterem der beiden Treffer muss die Entscheidung des deutschen Schiedsrichtergespanns hinterfragt werden (siehe Video unten). Letztendlich ging es mit einer 13:11 Führung für Makedonien in die Kabinen.

Im zweiten Abschnitt bot sich den Zuschauern ein flottes Spiel mit sehenswerte Kombination und kämpfenden Spielern auf beiden Seiten. Wieder begann Makedonien seinen Tiefschlaf zehn Minuten vor dem Ende, fast ein Ebenbild zum Spiel gegen Frankreich. Auf ein mal ging nichts mehr zusammen, technische Fehler, Pfostentreffer und ein gut haltender polnischer Torhüter ließen jetzt die Polen davon ziehen. Bis kurz vor Ende des Spiels führten die Polen mit 4 Toren, dann aber explodierte förmlich das makedonische Team das drei Treffer innerhalb kürzester Zeit erzielte. Als dann noch das polnische Team in den letzten 30 Sekunden ein technischer Fehler unterlief und Makedonien in Ballbesitz kam, war es ganz still in der Halle.

Ballbesitz für Makedonien und die Chance zum Ausgleich, nach einer Auszeit versuchte das Rot-Gelbe Team noch eine Kombination jedoch konnte man Lazarov nicht gut genug frei spielen und der letzte Wurf landete nicht in die Maschen, 23:24 Niederlage.


Lazarov war wiederholt mit 8 Toren bester Werfer Makedoniens vergab aber auch zwei sieben Meter, ihm folgt Mirkulovski mit 5 und Pribak mit 3 Toren. Außen Georgievski war von den Polen kalt gestellt, von ihm ist man normal mehr Tore gewohnt, ebenso Stoilkov der nun seit zweites "ein Tore Spiel" in Folge hatte. Manaskov schien nach den nicht gegebenen Treffern zu resignieren und traf ebenfalls nur ein mal. Torhüter Ristovski hatte in der zweiten Hälfte eine Schwächephase, war aber in den wichtigen Momenten zur Stelle und hielt die Rot-Gelben im Spiel.

Am Dienstag kommt es nun zum alles entscheidenden Spiel für den Einzug in die Zwischenrunde gegen Serbien. Momentan trennt beide nur die Tordifferenz bei gleicher Punktzahl, Serbien ist vierter und letzter mit -11 Toren, Makedonien dritter mit -8. Das bedeutet theoretisch das Makedonien ein Unentschieden genügt um in die Zwischenrunde einzuziehen. Bei einer Niederlage wäre die EM beendet. Dienstag 18:15 Uhr ist Anpfiff in Krakau.