Präsident des EP rudert zurück: Alexander zuerst Makedonier dann Grieche


Der frisch gekürte Präsident des Europäischen Parlaments Antonio Tajani rudert zurück: Im Februar bei einem Besuch in Skopje bezeichnete er die Makedonier als Nachfahren von Alexander den Großen und dessen Vater Filip, jetzt kam er dafür unter Beschuss der griechischen Öffentlichkeit und Politiker.

Bei seiner Rede in Skopje letzten Jahres sagte Tajani: "Makedonien ist ein schönes Land. Jeder in Italien kennt Makedonien. Warum? Weil Alexander der Große und Filip von Makedonien sehr berühmte Vorfahren von Euch sind".

Lange Zeit stand diese Aussage unbeachtet der Griechen, jetzt aber nach seiner Wahl als Präsident des Europäischen Parlaments schlug diese Äußerung auf großes Echo. Griechenlands Außenminister Nikos Kotzias stellte empört fest: „Wir leben in einer Zeit, in der einige auf ihre eigene Art und Weise Geschichte schreiben.“ Das gelte auch für den Präsidenten des Europäischen Parlaments.
Der griechische Vizepräsident des Europäischen Parlaments Dimitris Papadimoulis hat Tajani schriftliche Beschwerde eingereicht. 

Die Pressesprecherin des rechtspopulistischen Regierungspartners ANEL („Unabhängige Griechen“) Mandalena Papadopoulou meinte sogar, dass Tajani „provokativ und dreist“ und „ohne Geschichtsbewusstsein“ zu Lasten Griechenlands aufgetreten sei.

Danach reagierte der Italiener Tajani per Twitter auf Griechisch: „Ich kenne die Geschichte sehr gut. Alexander der Große ist Grieche gewesen. Seine Ideen haben zur Geburt Europas beigetragen.“